Blood and Sand

Woher kommt der Blood And Sand Cocktail?

Der Blood And Sand Cocktail wurde 1922, begleitend zum gleichnamigen Kinofilm kreiert. Die berühmtesten, schriftlichen Erwähnungen stammen alle aus dem darauf folgenden Jahrzehnt. Besonders hervorzuheben wären an dieser Stelle das “Buckstone Book Of Cocktails” von 1925, geschrieben von Robert Buckby und George Stone und natürlich das 1930 erschienene “Savoy Cocktail Book” von Harry Craddock. Da sich aber außerhalb dieser Quellen nicht mehr viele relevante Nennungen finden lassen, kann man davon ausgehen, dass der Blood And Sand Cocktail nie wirklich beliebt war. Das hatte wahrscheinlich mit seiner eigenwilligen Rezeptur zu tun. Nicht nur dass sich die Blood And Sand Zutaten aus Sicht eines Barkeepers etwas seltsam lesen, frühe Rezepte dieses Drinks schlagen zudem noch gleiche Mengenverhältnisse vor. Das macht es richtig schwierig diesen Drink gut hinzubekommen, da es überwiegend von der Wahl der verwendeten Produkte abhängt, ob der Drink gelingt oder nicht. Und selbst ein “gutes” Ergebnis ist dann nur sehr subjektiv zu bewerten.

All das führte dazu, dass der Blood And Sand Cocktail schnell wieder von der Bildfläche verschwand und erst, wie so viele andere Cocktailklassiker, Anfang des Jahrtausends mit der Renaissance wieder auferstand. Ob das mit der 2010 veröffentlichten Serie “Spartacus Blood And Sand” zu tun hat ist nicht genau zu sagen.

Was sich aber sagen lässt ist, dass viele Bartender sich der eigenwilligen Rezeptur mit modernem Verständnis von Drinks annahmen und mit ihr experimentierten. Das führte dazu, dass es nur noch wenige Blood And Sand Rezepte gibt, die nach 2000 veröffentlicht wurden und von gleichen Teilen der Zutaten sprechen.

Was ist ein Blood And Sand Cocktail?

Den Blood And Sand Cocktail richtig zu kategorisieren ist schwierig. Ob er nun ein abgewandelter Sour, ein Sling oder ein Punch ist richtet sich danach, wie man die einzelnen Komponenten des Drinks versteht. Für einen Sour oder einen Punch fehlt ihm eigentlich die Säure. Es sei denn, man betrachtet den Orangensaft als Säurequelle. In dem Fall würde er vielleicht als verquerer Sour durchgehen, ein Punch wäre er dann aber strenggenommen nicht mehr. Was man aber sagen kann ist, dass ein gut gemachter Blood And Sand Cocktail ein fruchtiger, leicht süßlicher Whisky Drink ist, der sowohl als Aperitif, als auch als Digestif getrunken werden kann.

Wie macht man einen Blood And Sand?

Wie schon angemerkt, ist es nicht leicht einen guten Blood And Sand Cocktail zuzubereiten. An erster Stelle steht aber auch beim Blood And Sand Rezept die Qualität seiner Zutaten. Der Orangensaft sollte in jedem Fall frisch gepresst sein. Er ist es, der dem Blood And Sand seine Balance gibt.

Auch wenn es mittlerweile Blood And Sand Cocktails mit Whisky aller Art gibt, raten wir dennoch zu einem nicht zu rauchigen Blended Scotch. Die Raucharomen beißen sich nämlich gern mal mit dem frischen Orangensaft. Mit einem amerikanischen Whiskey wiederum, wird der Blood And Sand schnell zu süß.

Vermouth dient dem Drink zwar als Süßequelle, kann aber auch dazu verwendet werden, den Drink zusätzlich ein wenig auszubalancieren. Deshalb empfehlen wir einen roten Wermut mit schön markanten Bitternoten, wie etwa Carpano Punt E Mes oder Berto Vermouth Rosso.

Bei der Wahl des Kirschlikörs hat man dann schon etwas mehr Freiheit. Hier könnt ihr frei nach euren persönlichen Präferenzen gehen.

Geht es um die Zubereitung des Drinks, wird es wieder etwas kniffliger. Der Blood And Sand Cocktail verträgt nicht viel Schmelzwasser, braucht aber eine Menge Sauerstoff. Deshalb sollten ihr den Drink kurz (etwa 6-8 Sekunden), aber sehr kräftig schütteln.