Bee's Knees

Woher kommt der Bee's Knees Cocktail?

Lange Zeit wurde angenommen, dass der Bee’s Knees Cocktail zu Zeiten der Prohibition in den USA entstanden ist. Doch vor einigen Jahren entdeckte der Cocktail-Historiker Jared Brown einen Artikel aus dem New Yorker Magazin “Standard Union” aus dem Jahre 1929, in dem einer gewissen Mrs JJ Brown die Erfindung des Bee’s Knees zugeschrieben wird.

Wer war Mrs JJ Brown und woher kommt der Bee’s Knees Cocktail jetzt genau? Um das zu verstehen, braucht man ein wenig Hintergrundwissen: Während der Zwanziger Jahre war Paris ein beliebtes Reise- und Partyziel für reiche Amerikaner. Einige blieben sogar mehrere Jahre in der Stadt. So auch eine gewisse Margaret Brown, welche als Überlebende der Titanic einigen Ruhm erlangte. Laut dem Artikel hat sie den Bee’s Knees Cocktail während ihres Paris-Aufenthalts erfunden.

Einige Jahre nach Margaret Brown kam allerdings die Vermutung auf, dass sie bei der Erfindung des Bee’s Knees eventuell ein wenig Unterstützung hatte. Der Bartender Frank Meier aus dem Hotel Ritz in Paris behauptete nämlich, dass der Bee’s Knees Cocktail eigentlich seine Erfindung war. Das scheint im historischen Kontext auch gar nicht so unwahrscheinlich. Zur damaligen Zeit war ein Rezept wie das des Bee’s Knees nämlich gar nicht so simpel, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Während man heute auf viele eigenwillige Geschmackskombinationen auf so mancher Barkarte stößt, zählte die Kombination aus Gin und Honig Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts schon als ziemlich speziell. Wer sich genauer mit früheren Büchern zu dem Thema befasst, wird zwar einige Kombinationen mit Gin und Honig in der französischen Barliteratur finden, die dem Bee’s Knees vorausgehen, aber keiner dieser Drinks war sehr populär. (Als ein Beispiel sollte man das französischsprachige Barbuch “American Bar” von Frank Newman aus dem Jahre 1904 nennen.) Ein erfahrener Bartender wie Meier hätte aber höchstwahrscheinlich schon von dieser außergewöhnlichen Kombination gehört. Die Addition von Zitronensaft war dann kein weiter Schritt mehr.

“Bee’s Knees” war damals übrigens ein beliebter Ausruf, der ausdrückte, dass etwas richtig gut, beziehungsweise “das Beste vom Besten” war. Im heutigen Slang könnte man “Bee’s Knees!” also übersetzen mit “Abgefahren!” oder “Großartig!”.

Was ist ein Bee's Knees Cocktail?

Das Bee’s Knees Rezept beschreibt im Prinzip einen Gin Sour, bei dem der Zucker durch Runny Honey ersetzt wurde. Der Honig sorgt für deutlich mehr Komplexität und geschmackliche Tiefe, als es der Zucker tut. Zudem ändert sich natürlich auch der Geschmack des Drinks stark. Während ein Gin Sour eher ein spritzig frischer Drink ist, so ist der Bee’s Knees Cocktail ein etwas eleganterer Drink, der auch sehr gut in kälteren Jahreszeiten genossen werden kann.

David Embury fügte in seinem Buch “The Fine Art Of Mixing Drinks” von 1948 dem Rezept noch einen Schuss frischen Orangensaft hinzu. Einen Twist, den man auch auf jeden Fall mal probiert haben sollte.

Wie macht man einen Bee's Knees Cocktail?

Wie beinahe alle Sours, so wird auch der Bee’s Knees Cocktail im Shaker zubereitet. Das gibt dem Drink eine lockere und luftige Konsistenz. Außerdem setzt der eingearbeitete Sauerstoff in Fruchtsäften delikate Aromen frei, die man sonst nicht so stark wahrnehmen würde.

Beim Bee’s Knees Rezept ist es sehr wichtig die richtige Balance zu treffen. Ein Sour sollte durch den Zucker eine schöne Fülle erhalten und dabei trotzdem ganz leicht zur säuerlichen Seite tendieren. Deshalb ist auch die richtige Wahl der Bee’s Knees Zutaten von großer Bedeutung. Honig kann eine sehr intensive Zutat sein, die schnell alle anderen Aromen im Drink überschattet.

Welche Zutaten verwende ich für einen Bee's Knees Cocktail?

Widmen wir uns zunächst dem Honig. Als “Runny Honey” bezeichnet man im Prinzip nichts anderes als Honigsirup. Honig an sich ist erst ab höheren Temperaturen wirklich gut in anderen Flüssigkeiten löslich. Das ist natürlich dann ein Problem, wenn man ihn in einen mit Eis gefüllten Shaker gibt. Deshalb wird der Honig mit der Zugabe von kochendem Wasser flüssiger und leichter löslich gemacht. Dazu reicht es tatsächlich schon, wenn man den Honig mit geringsten Mengen Wasser aufkocht. Welches Verhältnis verwendet wird hängt meist von der Präferenz des Bartenders ab, wobei Mischverhältnisse von 1:1 meist die gängigsten sind. In diesem Verhältnis kann man den Runny Honey dann meistens ähnlich dosieren wie Zuckersirup.

Wenn es um die Wahl des Honigs geht würden wir zu einem Waldhonig raten. Dieser harmoniert am besten mit den klassischen Aromen des Gins.

Als Gin passt dann am besten ein knackiger, wacholderlastiger London Dry Gin. Dieser weiß sich am besten gegen die anderen Bee’s Knees Zutaten zu behaupten.